Wir brauchen einen kommunalen Masterplan für die Schulöffnungen

Pressemitteilung

Wir brauchen einen kommunalen Masterplan für die Schulöffnungen

 

 

Ab dem 27. April sollen laut Beschluss der Landesregierung schrittweise die Schulen in Hessen, und damit auch in Darmstadt, wieder geöffnet werden. Dies sei im Interesse der Schülerinnen und Schüler zu begrüßen, so der Vorsitzende der Freien Demokraten Leif Blum. Allerdings bedürfe es hierzu einer planvollen Vorbereitung. „Wir brauchen einen kommunalen Masterplan in den sich die einzelnen, standortbezogenen Konzepte einfügen. Hier ist die Stadt als Schulträger in der Mitverantwortung. Schuldezernent Reißer ist in der Pflicht hier schnellstmöglich eine Handreichung auszugeben“, fordert Blum.

 

Blum wies darauf hin, dass es eine große Bandbreite von organisatorischen Fragen zu beantworten gelte, die nicht nur den Schulbetrieb im engeren Sinne beträfen. „Dabei geht es in aller erster Linie natürlich um Hygienemaßnahmen. Regelmäßige Desinfektion, funktionsfähige Waschbecken in Toiletten und Klassenräumen aber auch erhöhte Reinigungsintervalle sind das Mindestmaß dessen, was nun organisiert werden muss. Hier macht sich jetzt bezahlt, dass in Darmstadt die Schulreinigung in die Hände des städtischen EAD gegeben wurde.“

 

Hygiene sei aber nicht das einzige Problem, das es zu lösen gelte. „Wir brauchen in Abstimmung mit dem Landkreis auch Konzepte für die Schülerbeförderung. Um die notwendigen Abstandsregelungen in den Schulbussen zu gewährleisten wird es erhöhter Transportkapazitäten bedürfen. Die Stadt muss daher alle Möglichkeiten ausloten mehr Busse in Einsatz zu bekommen. Hier kann sicher auf die derzeit freien Kapazitäten der Reisebusbetriebe zurückgegriffen werden. Das würde auch diese Unternehmen wirtschaftlich stützen“, so Blum.

Die anstehende Öffnung lasse derzeit noch nicht erkennen, in welchem Tempo wirklich alle Schulen vollständig wieder in den Regelbetrieb gehen. Homeschooling, das Lernen von zuhause, wird, so Blum für viele sicher noch eine Weile zumindest Teil des Schulalltags bleiben. „Das stellt manche Familie vor große Herausforderungen. Schon alleine in technischer Hinsicht. Denn nicht jeder verfügt dafür geeignete internetfähige Geräte oder das erforderliche Datenvolumen. Gerade Kinder aus sozial schwächeren Familien sind gefährdet hier den Anschluss zu verlieren. Das müssen wir vermeiden“, so Blum. Er plädiere daher dafür eine städtischen Hilfsfonds aufzulegen, der betroffene Familien bei der Anschaffung solcher Geräte finanziell unterstützt.

 

Abschließend plädierte Blum dafür auch jetzt schon die mögliche Wiedereröffnung der Kindertagesstätten zu planen. „Hier wird es auch Veränderungen geben. Auf absehbare Zeit werden Unternehmen, die ja selbst Schutzkonzepte mit Mindestabstandsregelungen umsetzen müssen, ihre Betriebsabläufe umstellen. Mehrschichtmodelle, der Wechsel zwischen Home Office und Büro, all diese Dinge werden auch in Branchen kommen, in dies bisher kein Thema war. Das wird zwangsläufig zu veränderten Betreuungsbedarfen führen als bisher. Flexibilität ist hier das große Stichwort. Mit den alten Stundenmodellen werden wir der Lage nicht mehr gerecht werden. Hier müssen jetzt schon Alternativen erarbeitet werden.“

(LB)