Pressemitteilung : Wilde Parkraumbewirtschaftung in Darmstadt --- wo ist das Konzept dafür ?

Die Stadt Darmstadt hat an verschiedenen Stellen Darmstadts zusammenhangslos Parkraumbewirtschaftung eingeführt – sehr zum Leidwesen der Anwohner ( s.DEcho v 30.11.und 28.11) Die FDP vermisst in Darmstadt ein zusammenhängendes Konzept und Alternativen. Ebenso nimmt die FDP- Fraktion die Sorgen der Anwohner ernst und hat deswegen eine kleine Anfrage an den Magistrat gestellt.

 

 

Wo parkt denn nun der wegen eines Wasserrohrbruches plötzlich gerufene Handwerker, fragt die Baupolitische Sprecherin der FDP. Wo parken die Kunden, die mal eben schnell etwas abholen wollen oder einen längeren Arzt- oder Friseurtermin haben? Und auch der Pflegedienst muß den Parkauto- maten bedienen und nach 60 Minuten fertig sein. Und haben nicht die Gaststättenbesitzer und kleinen Händler die Parkraumbewirtschaftung immer hinterfragt?

 

Stört nicht die Parkraumbewirtschaftung die gewachsene Infrastruktur der Quartiere und belastet gehbehinderte Anwohner ? ---- denn die finden durch die PRB keinen Parkplatz schneller; nur, daß sie jetzt für die Suche noch  120 Euro im Jahr bezahlen müssen, und, wenn Parkplätze ausgewiesen werden, dürfen sie sich auch noch an den  hohen Anliegerkosten beteiligen. Das hat zu erfolgreichen Proteststürmen in der Klappacher Straße geführt, und auch im Johannisviertel rumort es ( s. DE 30.11.)

 

 

Nötig wäre vielmehr ein bezahlbares Park- und Ride- Angebot an allen Bahnhöfen Darmstadts ( auch DA Ost und Da Nord !) zu schaffen, ein Netzwerk wohnungsnaher preiswerter Dauerparkplätze  auf- zustellen, übersichtliche und preisgünstige Parkhäuser in der Innenstadt zu betreiben und ggf. den Lieferservice zu unterstützen. Auch müsste der ÖPNV besser getacktet  und  bedarfsgerechter ausgelegt werden. Es ist keinen Patienten, der einen Arzttermin im Johannisviertel hat, zuzumuten, sein Auto auf dem Mercksplatz zu parken und dann zu Fuß oder umständlich mit dem ÖPNV in die Pallaswiesenstr.  zu fahren .

 

Die in Darmstadt praktizierte Parkraumbewirtschaftung kostet außerdem viel Geld. So sind alleine nur für die Anschaffung der Parkautomaten für 2017 und die folgenden Jahre Millionenbeträge im Haushaltsplan angesetzt-- Geld, das anderswo ( z.B. bei der Sanierung der Schulen) dann  fehlt.

 

Das Auto hat den Menschen neue Freiheiten und Erleichterungen gegeben—ob es die Freiheit ist, spontan zu einem Freund zu fahren oder sich in einer Kneipe zu treffen. Es ermöglicht, dass nicht alle Menschen nahe an ihrem Arbeitsplatz sondern „draußen im Grünen „ wohnen können. Es befähigt junge Mütter, Familienarbeit und Beruf unter einen Hut zu bringen und erleichtert älteren Menschen das Einkaufen.

 

Diese Entwicklung kann man nicht mit pseudoökologischen Repressalien zurückdrehen.  Wir brauchen ein Nebeneinander von bedarfsgerechtem, leistungsfähigem ÖPNV, gesicherten Radwegen, und Platz für die Autos—und eine vorausschauende Stadtplanung !

 

Für die FDP Fraktion: Dr. Ursula Blaum, bau- und verkehrspolitische Sprecherin der FDP Stadtverordnetenfraktion   Handynummer:  0171 2629582