Konservendose XXXL für Radfahrer in der Innenstadt ?
FDP Fraktion hinterfragt den geplanten Bau eines Fahrradturms auf dem Paliparkplatz
Heute flatterte der FDP Fraktion eine Magistratsvorlage ins Haus, die den Bau von 1 oder gar 2 hohen Rundtürmen für ca. 212 Fahrradabstellplätzen vorsieht.
„Die Idee, so viele Fahrräder auf relativ kleinem Raum unterzubringen, mag ja gut sein, aber muss es gerade auf dem Paliparkplatz sein, der eine wichtige Verbindung zur Darmstädter Innenstadt darstellt“, fragt U. Blaum. Viele darmstädter Kurzzeitparker benutzen nämlich diesen Parkplatz für Kurzeinkäufe in den Geschäften um die Ecke. Das gilt besonders für Mütter mit kleinen Kindern, leicht gehbehinderten Senioren oder einfach solche, die mal eben ein Rezept einlösen oder Photographien abholen wollen.
Ihre Sorge ist begründet, denn mit dem Bau des Fahrradturms fallen alle öffentlichen Parkplätze auf dem Paliparkplatz weg. ,„Der Bau des Fahrradturms trifft vor allem diese Kunden und die kleinen für das Leben in unserer Innenstadt so wichtigen Geschäfte“ meint U. Blaum.
Besteht denn wirklich Bedarf für so einen oder gar zwei Türme? Der Vorteil des Radfahrens in die Innenstadt besteht doch gerade darin, dass man mit dem Fahrrad flexibel fast bis an den Tresen heran fahren kann – und schon ist man da ! Wir glauben nicht, dass ein Fahrradturm an dieser Stelle überhaupt angenommen wird. Wenn er nahe des Hauptbahnhofes stehen würde, wo viele Pendler dann in den ÖPNV wechseln, wäre das viel sinnvoller.
Schließlich stellt sich für die FDP die Frage, wer diesen Turm bauen soll – das wird nämlich in der Vorlage verschwiegen – und ob die Herstellerfirma dafür schon genügend Referenzobjekte nachweisen kann. Ralf Arnemann vermutet, dass es die Firma Wöhr sei—ihr einziges Referenzobjekt steht seit März 2018 in Rutesheim – zu kurz, um wasserfeste Erfahrungen zu haben.
Es kann doch nicht sein, dass man – nur weil es ca. 30 % Fördergelder gibt – das Ambiente vis-a-vis des Landesmuseums mit einer vom Stahlnetz überzogenen Konservendose verschandelt und der Innenstadt die lebensnotwendigen Kurzparker nimmt ! Für 560 000 Euro kann man dezentral mehrere tausend Radabstellplätze errichten --- und das in der ganzen Stadt, schlägt die FDP Fraktion vor.
(UB)